Maafa ist ein Swahili-Wort, das "Katastrophe" bedeutet und den historischen Schmerz der afrikanischen Diaspora bezeichnet. Ausgehend von einem tragischen Kapitel des afrikanischen Kontinents betrachte ich die Selbstmorde von Gefangenen während der Zeit des Sklavenhandels nicht als ein Zeichen von Schwäche, sondern als einen Akt der Ungehorsamkeit und des Widerstands gegen die Sklavenarbeit. Sich an Bord von Sklavenschiffen gegen die erlittene körperliche und moralische Erniedrigung aufzulehnen, konnte eine letzte Entscheidung bedeuten, die man als Eigentümer des eigenen Lebens traf.
Ich nähere mich auf subjektive Weise den Beziehungen zwischen Leben, Tod und den erzwungenen Fahrten über den Atlantik. In Maafa wird der Ozean als Übergang in ein unbekanntes Territorium dargestellt, in ein Leben des Leidens, losgelöst von den eigenen Wurzeln. Viele Gefangene, denen eine Zukunft mit Zwangsarbeit und Bestrafung bevorstand, stürzten sich ins Meer in dem vergeblichen Versuch, in ihre Heimat zurückzukehren oder Kontakt zu den dort Verbliebenen aufzunehmen.