Der Winter in Bulgarien ist kurz, man muss den Moment erwischen, in dem Schnee fällt und zumindest ein paar Tage anhält. Aber an diese Tage wird man sich lange Zeit erinnern. Der Wind treibt den Schnee auf den Boden, der Himmel ist düster und blaugrau, der liegende Schnee hypnotisiert mit seinem gastfreundlichen Weiß. Es scheint, als ob die ganze Natur erkältet ist und mit einem tödlichen Virus kämpft. Das Balkangebirge ist sehr dunkel, trotz des gefallenen Schnees. Man muss nach Farben suchen, um diese Schwärze zu vermitteln. Ultramarin reicht hier nicht aus, es muss mit dunklem Indigo koexistieren und mit Himmelblau, das im perspektivischen Dunst deutlich dominiert, um die Existenz kämpfen.
Und immergrünes Gestrüpp fügt der extrem kalten Gebirgskette grasartiges Grün hinzu. Man bekommt ein Gefühl für diese universelle Kälte, die direkt vom Himmel kommt - die gleiche Kälte und das gleiche Ultramarin. Alle Schöpfungen von Menschenhand (Häuser, Zäune und Türme) sind ebenfalls mit Schnee bedeckt und in ein kaltes Blau getaucht. Nur die Wintertriebe sind lebendig, die mit ihrem fröhlichen Grün das Weiß des Schnees durchbrechen. Daneben liegt der ockerfarbene Boden, der ebenfalls nicht allzu viel Schneeweiß verträgt. So balancieren sie in großen Massen: graublauer Himmel, dunkle ultramarinblaue Berge und ein flaches weißes Feld, das mit Grün bewachsen ist und die Kürze der harten blauen Kälte symbolisiert.