Konzept
Statement des Künstlers Das Kernelement meiner künstlerischen Praxis ist die Erfahrung, mit einer unsicheren Welt konfrontiert zu sein, mir meiner eigenen Verwundbarkeit bewusst zu sein. Dies ist meine persönliche Erfahrung und gleichzeitig eine universelle. In meinen Gemälden versuche ich, eine mythologisierte Welt zu schaffen, in der man sich eine friedliche Gelassenheit und Versöhnung mit unserer Welt vorstellen kann. In meinen virtuellen Räumen ist die Gefahr erhaben, abstrahiert und eigentlich gar nicht bedrohlich. Indem ich die Verwundbarkeit zum Gegenstand der Betrachtung mache, lade ich den Betrachter ein, ein Gedankenexperiment zu machen und das Gleiche mit seiner eigenen Erfahrung zu tun. Für mich ist die Freiheit der Malerei, die offen ist für den Dialog mit dem Betrachter, äußerst wichtig. Zunächst entscheide ich, was ich dem Betrachter sagen möchte, entwickle die Idee und ihre figurative Lösung und wähle dann erst die Technik, das Material, die Art und den Stil des Kunstwerks, um es so deutlich wie möglich darzustellen. Ich ergänze meine Kunstwerke mit Artefakten, gefundenen Gegenständen und integriere Elemente der sorgfältigen Handwerkskunst in meine Kunst. Jedes Detail ist wie eine Einzigartigkeit - es eröffnet dem Betrachter neue Interpretationsmöglichkeiten und Empfindungen bei der Begegnung mit dem Kunstwerk. Indem ich meine Praxis auf das zentrale Thema der Verletzlichkeit, der Zerbrechlichkeit des Menschen, ausrichte, erforsche ich die visuelle Kultur und ihre Interpretationen, zeitliche Praktiken und die Zyklusstruktur, die die Dynamik des Lebens selbst bestimmt. Ich interessiere mich für die Art und Weise, wie diese einzelnen Fäden ineinandergreifen, und entdecke gemeinsame rhythmische Formen und Ähnlichkeiten. So sehe ich die Zeit als eine besondere Einheit, die ich in meinen Bildern symbolisch ausdrücke, während sie in meiner persönlichen Erfahrung mit einem Gefühl der Unsicherheit verbunden ist, mit dem Gefühl, mein eigenes Leben nicht kontrollieren zu können. In diesem Zusammenhang sehe ich die sehr menschliche Herangehensweise, die sich in dem ständigen Bestreben zeigt, die Zeitströme zu ordnen und zu rationalisieren, um eine perfekte Computerintelligenz zu schaffen. Das Element bleibt unbesiegbar, die menschliche Absicht besteht durch die Jahrhunderte hindurch, und dieser Gegensatz bildet ein so wackeliges und angespanntes Gleichgewicht, das der Erfahrung des Lebens selbst nahe kommt. Indem ich eine Vielzahl von Themen in der Ästhetik des rätselhaften Realismus anhäufe, wende ich mich immer einer introspektiven Optik zu. Meine Kunst ist eine Erfahrung, mich selbst zu sehen, meine eigene Identität zu formen, die Linien der Weiblichkeit in meinem Selbst und in meiner Wahrnehmung nachzuzeichnen. Die Frage der Identität ist für mich besonders wichtig, weil ich als globaler Mensch seit langem keine direkte und singuläre Zugehörigkeit zu einer lokalen Kultur mehr habe. Auch das ist ein häufiges Symptom unserer Zeit.