Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal Schmetterlinge malen würde. Ich dachte, das sei so ein klischeehaftes, kitschiges Thema, so bunt, mädchenhaft, zart. Nichts von alledem. Die Vielfalt der Farben und Formen von Schmetterlingsflügeln ist schockierend, es ist eine endlose Fundgrube der Inspiration. Wegen dieser Schönheit haben wir sie an unsere Wände gepinnt und uns diese toten Körper ohne Geist angeschaut. Meine Schmetterlinge sind von Anfang an tot. Sie haben keine Seele, sind flach und still, nur die Farben ihrer Flügel vibrieren. Diese leblosen, geschuppten Juwelen lassen uns über die Schönheit der Welt, ihre Vielfalt, nachdenken und erinnern uns an unsere Entschlossenheit, Schönheit um jeden Preis zu erlangen, auch um den Preis unseres Lebens. Es sind keine hyperrealistischen Bilder, sie sollen nur eine Simulation der Schönheit der Natur sein, ein bisschen plattgedrückt, eingerollt und neu gemischt, zerrissen, zersetzt. Die herausgerissenen Flügel hängen in der Leere des Papiers, aber niemand ist gestorben, niemand hat den tödlichen Schlag einer Nadel erlitten, um unsere Seele zu nähren. Lang leben die Schmetterlinge!