as Gemälde "Alte Neue Kathedrale" wurde 2015 geschaffen. Es wurde von einer Skizze inspiriert, die ich von einer verlassenen Kathedrale in der Region Rjasan gemalt hatte. Dies war die Referenz für dieses Gemälde. Allerdings hatte ich damals meinen künstlerischen Stil noch nicht gefunden, so dass es mehrere Jahre auf seine Fertigstellung wartete. Damals war ich noch Studentin an der Fakultät für Restaurierung, und der Anblick von verfallenden Denkmälern, von Spuren einst schöner, aber verfallener Fresken rief in mir intensive Gefühle der Reue hervor. Diese Gefühle habe ich immer noch, wenn ich eine große Anzahl neuer Gebäude sehe, während historische Gebäude, die den Status eines architektonischen und kulturellen Erbes hätten erhalten können, den Menschen nicht immer zugänglich sind. Dies ist ein großes Problem in Russland, wie auch in vielen anderen Ländern. Es führt mich zu einer langen philosophischen Debatte darüber, warum die Welt so schnell vorwärts eilt und dabei manchmal ihre Geschichte mit Füßen tritt und vergisst. Künstlerisch fühlte ich mich von den Farben des alten Ziegels, der Erde und des Schnees sehr angezogen. So kam ich auf die Idee, die Architektur als ein Element der Natur, das sich unter dem Einfluss der Naturkräfte verändert, zu fotografieren.
Erst im Jahr 2020 konnte ich dieses Gemälde fertigstellen. Damals wurde mir endgültig klar, dass die Impasto-Maltechnik mit dem Spachtel meine eigene Ausdruckssprache ist. Sie erzeugt einen "Durchsicht-Effekt", bei dem sich das Gemälde in eine vibrierende Silhouette verwandelt. Diese Technik erzeugt einen antiken Effekt, als ob es sich um ein zerstörtes Gemälde handelt, das restauriert und in seiner ursprünglichen Form verstanden werden kann. Vielleicht existiert diese Kathedrale nicht mehr oder ist zu einem Steinhaufen ohne klare Form geworden. Ich lebe jetzt in einem anderen Land und habe keinen Zugang zu diesen Stätten. Dieses Gemälde wurde in vielen Ausstellungen in Moskau und Georgien gezeigt.