Aus der Serie "Kirschblüten" Die Inspiration stammt nicht vom traditionellen Bergkirschbaum, der seit der Antike in Liedern und Literatur auftaucht, sondern von der "klonalen" Natur der Someiyoshino, die in der Edo-Zeit entwickelt wurde und ab der Meiji-Ära an Popularität zunahm. Nicht der Kirschbaum als einzelner Baum, ein einzelnes Leben, sondern eine Gruppe als raumbildendes Phänomen. Oder eine nicht-lebendige Sequenz. Ich fühlte mich von einer gewissen Schroffheit der 'Kirschblüte' angezogen. Es ist eine Seinsweise, die sich vom "Individuum" unterscheidet, das Leben ist, aber räumliche und zeitliche Grenzen hat. Die unbestimmte Farbfläche, in der das Individuum zu versinken scheint, ähnelt dem Abgrund hinter der Existenz, den ich in meiner eigenen Arbeit erforsche. Was ich in dieser Werkserie gestalten möchte, ist eine Erfahrung von Zeit und Raum, die die Grenzen meiner eigenen Existenz erschüttert, ähnlich wie Pascal es ausdrückt. Oft scheint beim Betrachten von Kirschblüten das eigene Gefühl für Existenz und Zeit-Raum verzerrt zu sein. Vielleicht werden kulturelle Erinnerungen wachgerufen und man fühlt sich schwindlig. Oder man erlebt, wie die individuellen Grenzen verschwimmen, wenn der Kirschbaum vor einem nicht als einzelner Baum, sondern als Gruppe von Klonen emporwächst. In jedem Fall vermitteln die Kirschblüten eher ein Gefühl der pluralistischen, nicht lebendigen Wiederholung und Verschmelzung als die monotone Zeit von Geburt und Tod oder die Konturen der individuellen Existenz.