Der Nachthimmel ist ein trübes Grauweiß.
Eine undurchsichtige Staubschicht schwebt so leicht
Auf den Dächern und Lampen und Autos.
Es legt sich so sanft wie Sternschnuppen.
Er schleicht sich in Ritzen und auf Fensterbänke.
Häuft sich in weichen Schichten über Straßen und Hügeln,
beschwert Äste, umhüllt Rinde,
hüpft und flattert durch die Tiefe der Dunkelheit.
Mit der Morgendämmerung eine Szene aus rohem Baiser.
Von Ästen, Brücken und Dächern hängt es.
Durch den tiefen Schlummer der Nacht - eine stille Welt
Herabgestiegen - ein geisterhaftes Leichentuch entrollt.
In Zeitlupe beginnt das Leben sich zu zeigen.
Der Verkehr schlängelt sich in einer trauernden Reihe.
Kinder quieken in lautloser Freude.
Fußgänger rutschen in stimmlosem Schrecken.
Eine in Monochrom verwandelte Welt,
Ein Aerosol-Himmel, der seinen weißen Schaum versprüht,
Schwebend in atemloser, grenzenloser Geschwindigkeit,
und überflutet alles mit unersättlicher Gier.
Ruth D. Velenski