Seit Jahrhunderten ist das Frauenbild das dominierende visuelle Element im Werk von Künstlern. In den Werken von männlichen Künstlern ist die Frau ein erotisches Prinzip, die Verkörperung der Welt - das, was außerhalb ist, was nicht der Künstler selbst ist, was der Künstler kennt und erobert. Aber in den Werken von Frauen ist das Frauenbild ein Alter Ego, fast immer ein Selbstbildnis. Das reicht! Es ist ganz natürlich, dass Künstlerinnen mit der Außenwelt arbeiten und dabei ein männliches Bild verwenden.
Für die schöpferische Entfaltung der Welt um die Künstlerin herum, hat eine Frau genug Platz auf einer weißen Leinwand, Pinsel, Modell. Die Nacht ist der Abgrund des Unbewussten, die weiße Leinwand ist die Erschaffung einer neuen Welt. Sie - die Künstlerin - Demiurgin, die Schöpferin der sinnlich wahrgenommenen Welt.