I Thought I Was Dreaming

Konzept

Die Farbe ist in Karen Riegers Werk von größter Bedeutung, da sie Stimmung, Sinnlichkeit und einen Sinn für Schönheit hervorruft.

In ihren Figuren- und Stilllebenbildern findet sich ein reichhaltiges Pasticcio, das sich aus verschiedenen Inspirationen wie den Avantgarde-Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts, europäischen Textilmustern und Quellen aus ihrer unmittelbaren Umgebung zusammensetzt. Ein Dialog zwischen ihrer Vorstellungskraft und der Vergangenheit prägt ihr Werk. Das Gemälde beginnt sich selbst zu offenbaren, wenn der Pinsel mit der Leinwand interagiert. Es gibt keine vorbereitenden Skizzen. Der Entstehungsprozess ist intuitiv und bleibt spannend und spontan: Die Komposition wird mit dem Pinsel direkt auf die Leinwand gezeichnet, beginnend mit der Figur oder einer Blumenvase, um dann die Umgebung zu gestalten. Wenn die Komposition mit den verschiedenen Elementen abgeschlossen ist, wird mit der Untermalung begonnen. Auf die Oberfläche werden Farbschichten aufgetragen, die die Farbe der Untermalung durchscheinen lassen und der Oberflächenfarbe Reichtum und Tiefe verleihen. Die Gesichter entstammen ihrer Fantasie, die Züge sind verallgemeinert, um eher eine Universalität als eine bestimmte Person zu suggerieren. Die Inspiration für die Stillleben kann von einem Blumenstrauß auf ihrem Tisch kommen, oder oft tauchen sie einfach üppig und vollständig geformt auf der Leinwand auf. Karens Kindheitssommer waren gefüllt mit Wochenendausflügen in die Natur. Diese frühen Autofahrten, die reich an Bildern waren, speisten ihr inneres visuelles Archiv. Aus dem Autofenster betrachtet, bot sich ihr ein sich ständig verändernder Anblick.
Bei Waldspaziergängen tauchte sie in dunkle Schatten ein, in denen sich Lichtstrahlen zwischen den Zweigen hindurchschoben und den Waldboden, der leuchtend und nach Erde duftete, zum Leuchten brachten.

In ihrer Landschaftsserie hat sie Szenen gemalt, die sowohl von der Landschaft als auch von den grünen Hinterhöfen der Stadt inspiriert sind, allesamt gefiltert durch Vorstellungskraft und eine emotionale Reaktion, die sich in lebhaften Pinselstrichen und einer Fülle von Farben niederschlägt.

Impasto-Pinselstriche aus Acryl werden wie Unterglasuren auf Aquarellfarben aufgetragen, und manchmal werden die Spuren der ursprünglichen Zeichnung sichtbar.

Die Gemälde stellen die energetische Essenz der Landschaft dar und fangen die Leidenschaft für die natürliche Welt ein, die sie als Kind kennengelernt hat und die eine Art Magie und eine ätherische Qualität besitzt, die immer noch stark in ihr nachhallen.