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Konzept

Als Künstlerin zieht mich das Zusammenspiel von Rundheit und Effizienz an. In der Welt der Jagd und der Landwirtschaft habe ich eine angeborene Affinität zu organischen Kreisformen: der sanfte Bogen eines bestellten Feldes, die Krümmung eines gut ausgetretenen Pfades. Aber wenn ich über die Industrie nachdenke, nehme ich eine andere Energie wahr: eine eckige Form, die für Präzision, Struktur und Zweckmäßigkeit steht. Diese Dualität wird in allen Disziplinen genutzt. Sie ist das Objektiv, durch das ich sowohl das Natürliche als auch das vom Menschen Geschaffene betrachte. Die Zartheit eines vom Tau geküssten Blütenblattes und die schroffen Kanten eines von Menschenhand errichteten Wolkenkratzers existieren nebeneinander und beeinflussen sich gegenseitig. Doch jenseits der Ästhetik liegt eine tiefere Überzeugung: Unsere derzeitige Entwicklung, die von gewinnorientierten Standards und ständiger Optimierung angetrieben wird, wird irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Die nächste Ära kündigt eine Gesellschaft an, die wirklich auf Ausgewogenheit und nicht nur auf Profit ausgerichtet ist. Vielleicht lässt sie sich sensorisch durch abgerundete quadratische Kanten charakterisieren. Aber ich verwende quadratische Darstellungen, weil wir noch nicht so weit sind.