Konzept
Die Kiewer Künstlerin Ganna Primakova malt Stillleben, die man als "Stimmungsbilder" bezeichnen könnte. Sie kommen unter ihrem Pinsel unglaublich schön, festlich und bezaubernd heraus. Sie sagt, dass sie im Laufe ihrer künstlerischen Karriere viele verschiedene Farbvorlieben hatte. Zuerst war es Schwarz, dann Rot, dann Weiß und jetzt das, was sie dekorativ nennt, weil sie jetzt helle, leuchtende Farben bevorzugt.
Das Genre des Stilllebens hat Anna Primakova schon immer interessiert, seit sie in verschiedenen akademischen Ateliers von Shatalin und Huyda Malerei studierte. Natürlich malt sie mit Leichtigkeit in jedem Genre.
In ihrem Leben gab es einen kuriosen Fall, der ihre künstlerischen Fähigkeiten auf die Probe stellte. Einer der Käufer bat Anna, ein Pferd zu zeichnen, was seiner Meinung nach eine Bestätigung für das Talent eines Künstlers sein sollte. Auf die Frage, ob die Künstlerin diese Aufgabe bewältigt habe, antwortete der Käufer stolz: "Darauf kannst du wetten", und wurde ihr aufrichtiger Unterstützer fürs Leben.
Anna Primakova ist in ihren Stillleben nicht so sehr an Blumen und Gegenständen interessiert, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Sie sind zwar vorhanden, aber gleichzeitig sind sie auf ihren Leinwänden kaum wahrnehmbar. Sie gibt dem Betrachter lediglich Hinweise und überlässt es ihm, das Gesehene in seinem Kopf nachzubilden und zu verfeinern. Anna Primakovas Stillleben ähneln Träumen, in denen die Realität mit einem durchsichtigen Schleier des Geheimnisses überzogen ist. Ein Stillleben ist ein Geisteszustand", sagt die Künstlerin. Das Publikum muss das wahre Wesen und das Geheimnis der Seele der Künstlerin und die komplizierte Struktur ihrer Weltanschauung verstehen. Sie lässt das Stillleben, das gemeinhin als weibliches Genre wahrgenommen wird, nicht nur wichtiger klingen, sondern auch so schön aussehen, dass es unwirklich erscheint.
Anna Primakova betont, dass das Wichtigste für sie die Fähigkeit ist, einen besonderen Moment zu finden und festzuhalten, einen Ausschnitt der Realität, der zur Inspirationsquelle für ihre Kreationen wird. "Es kann alles Mögliche sein, nur ein Element des Musters auf einem Krug, eine der Spiralen auf einer Muschel. Aber in dem Moment, in dem ich anfange, es zu sehen und zu fühlen, wird dieses unbedeutende Ding für mich zum Bedeutendsten, Wertvollsten und Kultiviertesten auf der Welt". Anna malt ihre Bilder in einem Anflug von Inspiration, auch wenn sie aus der Natur schöpft. Ihre Emotionen und ihre Stimmung spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung ihrer Kunstwerke.
Anmutige Silhouetten von Vasen, Blumen und ausdrucksstarke, aktive Farbtupfer sind die Grundbestandteile von Annas Stillleben. "Ich habe mich nie für ein traditionelles, realistisches Stillleben interessiert, denn ich mag keine wörtliche Interpretation des Lebens. Ich arbeite nicht an Kompositionen für meine Stillleben, sie leben in mir". Heute ist die Palette der Künstlerin voll und aktiv wie nie zuvor. Aber sie möchte ihre Farbthemen noch intensivieren: "Ich sehne mich nach aktiveren und gesättigteren Farben, nach dem vollen Aufruhr der Farben".
Ohne sich ihres inneren Kampfes bewusst zu sein, wird der Betrachter von der enormen Energie ihrer Stillleben gefangen genommen, vom unglaublichen Glanz der schillernden Farben verzaubert und doch von der Sanftheit und Heimeligkeit der subtilen Welt der Objekte, die aus den Spinnweben der verrückten Farben auftaucht, überrascht. Im Handumdrehen verwandelt sich die üppige, bunte Welt, die uns die Künstlerin zeigt, in etwas Freundliches, Gemütliches und Intimes, etwas, das unsere verrückte Welt ein wenig schöner macht.