Nur das Gute im Licht zu erkennen, ist eine unwissende Bewegung des Geistes, die fragmentarisch, dissoziativ und auf Dualität ausgerichtet ist. Durch die Reintegration von Licht und Schatten wird der Mensch in sich selbst vollkommen, und beide Polaritäten werden in eins integriert. Es ist die Dunkelheit, die Stille und der Raum, aus dem wir geboren wurden. Schatten sind die Grundlage unserer Existenz, Unterstützung, Nahrung, Lebenskraft und Vollkommenheit. Ein Schatten ist ein verwehrtes Licht. Der Schatten, auf den hier Bezug genommen wird, bedeutet alles, was seit jeher verleugnet, abgelehnt und zensiert wurde, d. h. alles seit dem ersten Urteil, das definierte, was falsch, böse, negativ, verdammenswert, verkehrt oder zu vermeiden ist, und was genau unterdrückt und verborgen werden sollte. So wurde ein Gefühl der Trennung, des Mangels, der Unvollkommenheit, der Unzulänglichkeit und der Schwäche geboren und entwickelt. Ohne Schatten kann es kein Licht geben, und ohne Leere kann es keine Fülle geben. Es gibt Konzepte, die nur gelebt und genährt werden können, wenn man enge Beziehungen zu anderen Elementen herstellt. Das ist bei Licht und Schatten der Fall, und so ist auch der ewige Dualismus, der diese beiden Wesen kennzeichnet. Man könnte meinen, dass Licht und Dunkelheit viele Lichtjahre voneinander entfernt existieren, aber sie sind so eng miteinander verbunden, dass sie die Existenz des anderen Elements voraussetzen.