aus der Serie Kafkianische Ewigkeit mit Blumen um 19 Uhr, Nachtblumen für Rembrandt signiert 17.01.2024 Acrylgemälde auf Leinwand auf Holzrahmen gespannt / lackiert / gerahmt mit Kistenrahmen antik rostgold und schwarz Gemäldegröße: 60 x 80 x 2 cm / gerahmte Größe : 66 x 88 cm Rembrandt war der erste große Künstler, der meine Bezugsachsen erschütterte. Es hat mich so erschüttert, dass ich eine Zeit lang fast gar nicht mehr gemalt habe. Ich war regelrecht wütend auf ihn. Wie konnte ein Maler die Essenz der Dinge so gut wiedergeben, wenn so wenig Licht in den Werken war? Es fiel mir schwer, mich davon zu erholen, ich zweifelte an meinem Talent, fühlte mich klein und ohnmächtig, aber irgendetwas in mir entfachte einen Funken und gab mir die Kraft, weiterzuarbeiten. Jahrelang studierte ich sein Hell-Dunkel, seine Pinselführung, die Organisation des Bildraums, ich malte an der Grenze der Dunkelheit, an der Grenze des Lichts. Viele Jahre lang nistete dieser kleine Keim in meinem Dämon und schaffte es, heute zu einigen nächtlichen Blumen zu erblühen, mit der Bach'schen Musikresonanz für einen großen Künstler. Jetzt, in der Nähe des Gemäldes, spüre ich, wie das Licht zu Energie wird, wie es sich in dieser kurzen Gegenwart bewegt, in der sich der Staub jener vergangenen Epoche überall lose absetzt: auf meinen Händen, auf meinen Augenlidern, auf meinen Pinseln. Ich höre ein altes, glänzendes Klavier, das ein neues Bach'sches Nocturne komponiert. Diese Serie von Kunstwerken bezieht sich auf die metaphysische Annäherung an den Raum, der von einem Blumentopf bevölkert wird, der fast wie ein Ausschnitt einer persönlichen zeitlichen Ewigkeit gesehen wird, in der die vegetativen Elemente ins Metaphysische, Transzendente umgewandelt werden, so dass an der Grenze der Figuration das Immanente des Lichts zu onirischen Reflexionen und Transparenten wird, die Form der Blume zu einer Kugel, in der die Spuren des Vergehens, der Abnutzung, der Zyklizität fortbestehen. Der Titel der Serie, obwohl scheinbar suggestiv, bezieht sich nicht auf die Absurdität und die prosaische Angst in Kafkas Universum, sondern geht von der Idee des Einfrierens der persönlichen physischen Zeit aus, durch eine einfache meditative Übung der reinen Kontemplation der nahen Realitäten, die durch das Vergehen der Zeit verändert werden.
Für mich als Künstler ist das Stillleben eine perfekte Ausrede, um ein lebendiges Spiel zwischen der Idee der Flüchtigkeit und der Beständigkeit der Welt, die wir um uns herum wahrnehmen, und der Essenz des menschlichen Geistes zu schaffen: dem Gewissen. Meine "Blumen" sind subtile Ausdrücke einer Meta-Realität, in der der Betrachter zur Meditation eingeladen ist, um seinen Geist zu üben, um diese Energie zu entdecken, die wir alle in uns tragen und die mit der Stille des Anfangs des Anfangs mitschwingt.