Virginie Schroeder spielt mit Linien, Kreisen und anderen geometrischen Formen, um Werke mit Themen zu schaffen, die nicht sofort sichtbar sind. Die verbale und psychologische Interaktion mit dem Publikum ist integraler Bestandteil ihres kreativen Prozesses. Ihre Kunst ist das Ergebnis von Reflexion und ästhetischer Intuition, die durch die Geometrie der Formen hervorgerufen wird. Ihre Kunst ist dazu da, zu faszinieren und Fragen über ihren abstrakten Charakter, der auf den ersten Blick sichtbar ist, hervorzurufen. Man muss sich auf einen einzigen Punkt konzentrieren und sich ein wenig entfernen, um das beeindruckend detaillierte Werk in seiner Gesamtheit zu erkennen. Schroeder will vor allem, dass die Dinge nicht sofort sichtbar sind.
Um die Werke wahrzunehmen, muss der Betrachter sie fühlen, alle seine Sinne öffnen und sie ganz erleben. Es reicht nicht aus, die Emotionen des Werks zu erleben; Schroeder fordert den Betrachter auf, in das Werk einzutreten und seinen Geist in sein Gesicht einfließen zu lassen. Ihre Gemälde sollen zu neuen künstlerischen Visionen inspirieren und gleichzeitig das Publikum durch ihre verblüffende technische Qualität beeindrucken.
Wenn ein Gesicht, ein Tier, eine Landschaft oder ein anderes Motiv aus seiner linearen Struktur herausgelöst wird, erhält es eine völlig andere Form, eine andere Identität und Dimension, ein neues Prestige. Man erkennt es nicht auf den ersten Blick; es entsteht erst durch den Prozess der Betrachtung. Genau hier liegt der Zauber, denn der Betrachter entdeckt bewusst ein abstraktes Werk in lebendigen Farben, das mit der Spannung zwischen dem Figürlichen und dem Imaginären spielt.
Virginie Schroeder sucht nach einer erfundenen, unstrukturierten, anderen und doch populären Vision und hofft, unsere Sinne bei der Suche nach ihren Werken zu wecken.