Der Titel der Serie "Obscura" leitet sich von dem lateinischen Wort "camera obscura" ab, das "Dunkelkammer" bedeutet und sich auf ein Gerät bezieht, das Informationen von außen einfängt. Das spezifische Verfahren besteht darin, zunächst Fotos zu machen und auszudrucken, sie dann auszuschneiden und in der Dunkelkammer nach Art eines Blumenarrangements dreidimensional zusammenzusetzen. Das so entstandene virtuelle Landschaftsbild wird dann auf der Grundlage der neu fotografierten Informationen in ein Gemälde verwandelt. Für mich hat die japanische Malerei ein "Gewicht" in Bezug auf ihren historischen Hintergrund und ihre Materialien, und sie ist "nass" in Bezug auf ihr Thema, im Sinne von Nostalgie und persönlicher Erzählung. Im Gegensatz dazu betone ich in meiner eigenen Arbeit die "Leichtigkeit" und "Trockenheit". Ich verwende zum Beispiel sowohl Acrylfarben als auch Steinfarben, um die Materialien relativ zu zeigen, und ich distanziere mich auch von den Motiven und sehe sie als Teil des Werks. Durch Elemente wie 'Leichtigkeit' und 'Trockenheit' versuche ich, eine 'gebrochene' Bildebene zu schaffen. Ein 'Riss' ist ein Element, das verborgen sein sollte, wie zum Beispiel der Reißverschluss eines ausgestopften Ultramans, der noch sichtbar ist. Ich interessiere mich für die Veränderung der Wahrnehmung von Dingen, die eintritt, wenn ihre wahre Identität enthüllt wird, und das ist die Art von Leinwand, die ich schaffen möchte. Ich versuche, ein vielschichtiges Werk zu schaffen, in dem diese komplexen Prozesse von der Oberfläche des Gemäldes aus nachvollzogen werden können.