Andreina

Konzept

Die Kunst ist für mich das Werkzeug, um meine innere Welt kennenzulernen und zu erforschen, um sie dann zu kommunizieren und mit anderen zu teilen. Das wiederkehrende Thema in meinen Werken ist das Porträt und der weibliche Körper, durch den ich Teile von mir, die verletzt und/oder verleugnet wurden, befreien kann. Als Teenager litt ich unter einer schweren Essstörung, die ich durch die Nutzung meiner persönlichen Ressourcen überwinden konnte, da in meiner Familie psychologische Unterstützung etwas völlig Ungeheiltes war.
Meine psychische Störung wurde damals wie eine körperliche Krankheit behandelt. Ich erinnere mich noch gut an mein dramatisch zwanghaftes Verhältnis zum Essen und an das verzerrte Bild, das ich von meinem Körper hatte. Dass ich ihn heute mit anderen Gesichtern darstellen und nach meinem Geschmack verformen kann, ist für mich ein revolutionärer und befreiender Akt, mit dem ich versuche, mit dem Bild der "idealen Frau" zu brechen, das von der Gesellschaft in Zeitschriften, sozialen Medien und im Fernsehen ersehnt und vorgeschlagen wird.
Dank des Designs akzeptiere und unterstütze ich die Idee, dass weibliche Schönheit nicht unbedingt aus der Harmonie von Linien und Proportionen bestehen muss. Schönheit ist etwas viel Tieferes, Intimeres, Einzigartiges und damit losgelöst vom System. Schönheit entspricht für mich Authentizität und Selbstakzeptanz, Freiheit und damit freier Ausdruck dessen, was man ist, und nicht dessen, was andere von uns wollen. Gesellschaftliche Überzeugungen sind oft ein Käfig, Kunst dient dazu, sie loszuwerden.