Rückkehr zu den Stars Diese Graphitstiftzeichnung 'Sans Titre - 28-06-23' zeigt den Filmstar Veronica Lake. Nach Roundism (Tribute to Anita Ekberg) - 22-06-23 dachte ich, dass ich eine weitere Berühmtheit zeichnen würde. Aber der Verkauf von Louise Brooks - 11-10-22 kann auch ein Grund dafür sein. Die Leute suchen nach ihren Lieblingsstars, und ein Künstler ohne Gespür für die Werbung ist ein lausiger Künstler. Ich neige aber nicht nur zum Geschäft. Ich fühle mich auch plötzlich zu Porträts hingezogen, nicht zuletzt, weil mich youtube kürzlich blockiert hat. Vielleicht weil ich wieder einmal vergessen habe, das 18+-Kästchen für den nackten Inhalt zu aktivieren. Ich habe den Verstand verloren. Die Anglo-Sakkos unter euch, bitte erklärt mir das. Wie kommt es, dass künstlerische Nacktheit verboten ist, während ich zwischen den Videos Werbung für Gewaltspiele sehen darf? Unterschiedliche Herangehensweise Vielleicht schweife ich zu sehr vom Thema ab. Umso mehr Gründe, ein weiteres Porträt zu machen und warum nicht. Diesmal hatte ich Veronika im Kopf. Ich hatte dieses unglaubliche Foto voller Hell-Dunkel-Spiel. So starke Tonwertunterschiede, vor allem in und um ihren Kopf herum. Inzwischen kennen Sie wohl schon meine Vorliebe für Tonwertunterschiede. Als ich die Komposition festlegte, änderte ich jedoch meine Meinung. Irgendwie wollte ich nicht so extrem dunkel werden wie in der letzten Zeichnung. Ich denke, ich habe schon oft gezeigt, wie weit ich in der Tonalität gehen kann. Wie wäre es, wenn ich versuche, eine lockere Struktur beizubehalten und die Ebenen zu öffnen, damit sie miteinander kommunizieren können? Offene Diskussion In letzter Zeit führe ich mit Studenten Diskussionen über die Notwendigkeit, eine offene Struktur beizubehalten. Ich beobachte bei den Studenten oft die Tendenz, die Formen mit dicht gepackten Konturabgrenzungen abzuschließen. Damit wollte ich sagen, dass sie keinen Raum zwischen zwei benachbarten Flächen lassen. Wir sprechen oft über Cézanny, den praktisch alle lieben. Er hat es auch geschafft, es locker zu halten, indem er uns seine Malerei fast wie eine offene Diskussion angeboten hat. Denn wer mag nicht ein Gespräch, in dem zwei sich gegenseitig herausfordern und dem anderen Raum für eine Antwort lassen. Genau das war meine Intention bei diesem Bild. Nicht wörtlich, aber visuell natürlich. Was meinen Sie also? Graphitstift (Faber Castell Pitt Graphite Matt pencil 14B) Zeichnung auf Fabriano Ingres Papier (21 x 29,7 x 0,1 cm) Künstler: Corné Akkers