Frustration Diese Farbstiftzeichnung 'Golden Shine - 21-11-22' entstand aus einer Laune heraus, oder doch nicht? Heute bin ich mit gemischten Gefühlen aufgestanden. Gestern habe ich mich den ganzen Tag lang mit Buntstiften abgemüht, um ein ähnliches Gesicht wie Melina zu bekommen. Das ist das Projekt, das ich letzte Woche als Vorbereitung für ein größeres Ölbild begonnen habe. Da es auf A4 gezeichnet ist und der Körper in voller Länge, war der Platz für das Porträt sehr klein. Ich erspare euch die Details, aber ich habe mit einer Stickbrille gezeichnet. Trotzdem habe ich die genaue Ähnlichkeit nicht hinbekommen. Wie auch immer, heute Morgen habe ich wieder unterrichtet und mit einer Studentin über Pastelltechniken gesprochen. Ich wies sie auf die Pastellzeichnungen von Toulouse Lautrec als Beispiel für einen so genannten "lockeren" Stil hin. Ich fühlte mich hinterhältig, nachdem ich neulich selbst so ein detaillierter Erbsenzähler war. Toulouse-Lautrec Aber so ist das nun einmal. Manchmal sind deine Schüler deine Lehrer, und heute verspürte ich den Drang, etwas verlorene Zeit aufzuholen. Wieder in den Sattel zu steigen und die Liebe zum schnellen Skizzieren und Erfinden von Dingen wieder aufleben zu lassen. Eigentlich hatte ich diese bestimmte Zeichnung von Henri im Kopf, die 'Femme Qui Tire Son Bas' heißt. Das ist eine Zeichnung, die ich immer bewundert habe, weil sie scheinbar unvollständig ist. Genau wie bei Rembrandts 'Schlafende junge Frau' ist keine Linie überflüssig oder kann weggelassen werden. Zwei Kunstwerke, die einen vor Neid erblassen lassen. Mein Stammmodell Letzten Donnerstag hatte ich wieder eine Sitzung mit meinem Stammmodell. Diesmal war es etwas Besonderes, denn ich habe mir zwei große Studiolampen gekauft (endlich!). Ich hatte Glück, denn ich hatte so viel besseres Licht. Wir hatten ein tolles Fotoshooting und die Zeit verging schneller als ich dachte. Es blieb einfach keine Zeit mehr für eine Zeichensitzung. Jetzt wisst ihr also alles über die Laune und den inneren Drang. Ich habe diese Zeichnung in weniger als zwei Stunden angefertigt, nur um eine grobe Kante zu behalten. Sie passt zu früheren Zeichnungen aus der Goldenen Serie und ist somit eine weitere Ergänzung. Da ich mit schraffierten Strichen arbeite, sieht mein Stil etwas anders aus als der der beiden vorgenannten Künstler. Ich vermute, dass sie die Zeichnungen unter einer Stunde gehalten haben, diese schlauen Kerle! Farbstift (Faber-Castell, Caran d'Ache, Prismacolor) auf Talens Toned Papier (28,2 x 21 x 0,1 cm) Künstler: Corné Akkers