Golden Age Syndrom? Diese Graphitstiftzeichnung 'Art Deco Nude - 02-10-22' folgt auf den (vorläufigen) Abschluss meiner Darja Collins Serie. Nach ihrem letzten Porträt dachte ich, es sei an der Zeit, zu meiner Art Deco-Serie zurückzukehren. Sie wird immer zahlreicher, auch wenn mir der altmodische Titel ein wenig Sorgen bereitet. Ich habe keine Lust, ein Künstler zu werden, der unter dem Syndrom des goldenen Zeitalters leidet, oder doch? Als Künstler soll ich doch ein Repräsentant meiner Zeit sein und das einfangen, da hätte Baudelaire zugestimmt. Wie kommt es, dass ich das nicht empfinde? Ist es die schiere Abscheu vor der modernen Zeit mit ihren endlosen Wiederholungen von Straßenmustern und Firmenlogos? Ist es vielleicht die Anziehungskraft einer vergangenen Zeit, in der die Liebe zur Kunst und zum Handwerk noch zählte? Vielleicht ist es eine Mischung aus Druck und Zug. Die Definition von Art Deco Ich habe also eine kleine Selbstdiagnose durchgeführt, indem ich ein Buch über Art Deco gelesen habe. Am Anfang findet sich eine interessante Definition. Sie lautet: "Geometrische Gestaltung naturalistischer Formen mit einem gewissen Grad an Abstraktion und Rationalisierung. Als natürliche Konsequenz ergibt sich daraus die geometrische Rückführung auf das Wesentliche". Plötzlich wurde mir klar, dass ich das schon seit etwa zehn Jahren tue. Es gibt nichts, was in dieser Definition enthalten ist, dem ich nicht vollständig gerecht geworden wäre. Außerdem gefällt mir der Begriff "Art déco" sehr gut. Er klingt schick, und heutzutage trägt Art Deco diese teure glänzende goldene Patina. Hmmm, behalten wir den Titel für die Serie noch eine Weile bei. Enter Fabriano Ingres Ich mag das Fabriano Ingres Papier sehr. Es ist etwas weißer und weniger flauschig als die Hahnemühle-Variante. Daher bleiben beim Radieren weniger Radiergummirückstände im Papier zurück. Es ist zwar etwas kleiner, aber das stört mich nicht. Ich kann es schließlich mit meinem A4-Scanner einscannen. Was die Zeichnung betrifft, so habe ich sie dieses Mal recht einfach gehalten. Das Referenzfoto war so gut, dass ich nur noch das kubistische Styling hinzufügen musste. Daher geht ein Großteil der Anerkennung an den Fotografen Emile Otto Hoppé, den Autor dieses Bildes. Eine großartige Gelegenheit, solche Künstler wie ihn zu ehren. Mögen sie durch meine Kunstwerke wieder in Erinnerung gerufen werden. Pitt Graphit Mattstift (Faber-Castell) Zeichnung auf Fabriano Ingres Papier (21 x 28,2 x 0,1 cm) Künstler: Corné Akkers