Ich habe Goddesses während meines Studiums am Surrey Institute of Art & Design, London, geschaffen. Goddesses ist eine hybride Arbeit, die digitale und analoge Techniken kombiniert. Während meines Aufenthalts in London lernte ich eine andere Kultur kennen als die, in der ich aufgewachsen bin. Die indische Gesellschaft ist sehr konservativ. Sex ist eines der Tabus. Es ist eine Art Paradoxon - denn in unseren Tempeln gibt es Skulpturen, die intime Szenen darstellen. Soho im Zentrum Londons war bekannt für sein Nachtleben und den Sexhandel. Ich wohnte in einem kleinen Studio in Soho und spazierte in der Gegend herum. Als ich auf diese Telefonkarten für Prostituierte stieß, die in den Telefonzellen aufbewahrt wurden, beschloss ich, eine Serie zu machen. Ich sammelte und scannte ein paar Karten, um digitale Negative zu machen. Von den Negativen fertigte ich analoge Silberbromid-Abzüge an, auf denen ich mit der Hand Sequenzen anfertigte, um die Göttinnen zu schaffen. In Südindien haben wir die Tradition, Bilder von Göttern und Göttinnen mit Handsequenzen zu versehen. In Anlehnung an diese lokale Kitschkultur und subalterne Praxis habe ich dies auf fotografischen Abzügen getan. Ich habe schon früher Arbeiten geschaffen, in denen ich digitale und analoge Techniken nebeneinander gestellt habe, aber dies war das erste Mal, dass ich beides in einem einzigen Kunstwerk verschmolzen habe.