Konzept
Bio: Inna Etuvgi ist eine autodidaktische Kunstfotografin mit Aphantasia, die in Schweden lebt. Sie hat sich auf die Makrofotografie der nördlichen Natur spezialisiert und zeigt in ihren Arbeiten die komplizierte Schönheit von Moosen, Flechten und anderen oft übersehenen Elementen der natürlichen We...
Bio: Inna Etuvgi ist eine autodidaktische Kunstfotografin mit Aphantasia, die in Schweden lebt. Sie hat sich auf die Makrofotografie der nördlichen Natur spezialisiert und zeigt in ihren Arbeiten die komplizierte Schönheit von Moosen, Flechten und anderen oft übersehenen Elementen der natürlichen Welt. 1982 in einem kleinen Dorf an der Küste des Arktischen Ozeans in Tschukotka, Russland, geboren, vermittelte ihr das Leben in der abgelegenen Arktis einen tiefen Respekt für das fragile Gleichgewicht der Natur. Diese Erziehung sollte später einen entscheidenden Einfluss auf ihre künstlerische Praxis haben. 2005 schloss sie ihr Studium an der Fakultät für technische Kybernetik der Polytechnischen Universität St. Petersburg mit Auszeichnung ab und erwarb einen Master-Abschluss. Obwohl ihr Hintergrund in der Technik liegt, hat Etuvgis technisches Wissen ihr geholfen, sich selbst in der Fotografie und der digitalen Kunst weiterzubilden, so dass sie technische Präzision mit künstlerischem Ausdruck verbinden konnte. 2018 zog Etuvgi nach Schweden und wurde von den dortigen Landschaften inspiriert, so dass sie sich 2020 mit der Makrofotografie beschäftigte. Ihre Arbeit ist zu einer Möglichkeit geworden, nicht nur ihre Gefühle auszudrücken, sondern auch die Welt um sie herum zu erforschen und sich mit ihr zu verbinden, was sowohl ihre Sensibilität für die Natur als auch ihre Faszination für das Unsichtbare widerspiegelt. 2022 war Etuvgi Finalistin beim renommierten Arte Laguna Prize 16 für ihre Makrofotografien von Cladonia Stellaris-Flechten. Im Jahr 2023 erhielt sie ein Stipendium des Swedish Arts Grants Committee, womit ihr Beitrag zur Kunstfotografie gewürdigt wurde. Statement der Künstlerin: Meine Arbeit ist eine Antwort auf das empfindliche Gleichgewicht des Lebens, das ich zu respektieren gelernt habe, als ich in der Arktis aufwuchs, wo das Überleben von den kleinsten Zeichen der Natur abhängt. Durch Makrofotografie vergrößere ich die verborgene Schönheit von Moosen, Flechten und Tautropfen - übersehene Organismen, die eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung von Ökosystemen spielen - und fordere damit die auf den Menschen ausgerichtete Weltsicht heraus. Aufgrund meiner Aphantasie, der Unfähigkeit, Bilder innerlich zu visualisieren, wird die Natur zu meinem äußeren Spiegel, der meine inneren Landschaften, gefärbt mit Gefühlen und Empfindungen, reflektiert. Dieser intime Dialog mit der Natur treibt meinen kreativen Prozess an. Durch die Einbeziehung von künstlicher Intelligenz und generativer digitaler Kunst erweitere ich diese Erkundung, indem ich das Organische mit dem Technologischen vermische, um zu untersuchen, wie der Mensch in natürliche und soziale Systeme eingebettet ist. Letztlich dient meine Kunst als Erinnerung an die fragile Vernetzung allen Lebens. Während wir in eine zunehmend technologiegesteuerte Zukunft vorstoßen, ermutigt meine Arbeit die Betrachter, innezuhalten, ihren Platz in der Welt zu überdenken und eine achtsamere und mitfühlendere Beziehung zur Natur zu entwickeln. ______ Der Kunstkritiker Tabish Khan fasst die Essenz ihrer Arbeit zusammen: "Ob sie uns die Erde in ihrem kleinsten Maßstab nahe bringt oder mit digitaler Kunst phantastische, mit Pflanzen bedeckte Figuren erschafft, in ihren Arbeiten geht es darum, uns in andere Welten zu entführen - sowohl in reale als auch in imaginäre, aber immer im Einklang mit der Natur."